Praxis

   
 

PARODONTOLOGIE

 

Die Parodontaltherapie befasst sich mit Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Heutzutage sind Entzündungen des Zahnhalteapparates weit verbreitet. Die sogenannte Parodontitis, im Volksmund auch „Parodontose“ genannt, führt in fortgeschrittenem Stadium zur Schädigung des Halteapparates, im letzten Schritt zum Zahnverlust.

Ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung leidet unter den typischen Symptomen einer Parodontitis: Zahnfleischbluten und Schwellungen des Zahnfleischs. Die Krankheit nimmt einen sehr individuellen Verlauf, weshalb im Einzelfall stets eine sehr genaue Analyse zur Früherkennung und Risikobewertung erfolgen sollte.

Wie entsteht eine Parodontitis?

In der Regel beginnt eine Parodontitis mit einer Zahnfleischentzündung. Der Faserapparat, an dem der Zahn im Knochen „aufgehängt“ ist, lockert sich, es kommt zur Ausbildung von sogenannten „Zahnfleischtaschen“. Die Eintrittspforte für Bakterien ist geschaffen. Sie finden in den Zahnfleischtaschen ideale Bedingungen vor, vermehren sich und bilden fest anhaftende Beläge. Diese Beläge können durch die normale häusliche Mundhygiene nicht mehr erreicht und entfernt werden.
Schreitet die Entzündung weiter fort, so wird auch der Knochen angegriffen und die Taschen werden immer tiefer. Hat der Knochenabbau einen gewissen Grad erreicht, verliert der betroffene Zahn seinen Halt und wird locker.

Therapie

Mit modernen, wirkungsvollen Methoden und einer individuell abgestimmten Mundhygiene kann der Fortschritt der Erkrankung gestoppt werden.
Bei der nichtchirurgischen Parodontaltherapie werden mit Hilfe spezieller Ultraschallinstrumente und Handinstrumente die Zahnoberflächen und Zahnfleischtaschen sorgfältig und schonend gereinigt. So werden die bakteriellen Beläge effektiv entfernt.

Zusätzliche Maßnahmen

Photodynamische Therapie (PDT) mit Laser

In den vergangenen Jahrzehnten haben spezialisierte Zahnärzten versucht mit unterschiedlichsten Methoden gegen die unerwünschten Mundkeime vorzugehen. Der scheinbare Durchbruch kam vor etwa 15 Jahren als neue Antibiotika-Therapien eingesetzt wurden. Zwar konnte den Patienten geholfen werden, das Zahnfleischbluten hörte auf, aber die Nebenwirkungen der Antibiotika waren sehr belastend für den Körper. Eine komplett neue Therapieform stellt die sogenannte Photodynamische Therapie mit Lasereinsatz dar. Da besonders schädliche Keime bei der Reinigung in den Blutkreislauf gelangen können, ist eine Taschensterilisation mittels PDT empfehlenswert. Eine PDT ist eine sehr effektive Behandlungsmethode ohne Nebenwirkungen. Sie dauert ca. 45 bis 60 min. Dank dieser Therapieform können zahlreiche Zähne erhalten werden, die sonst entfernt werden müssten.

Periochip
Ein kleiner Chip, der bei Einbringen in die Zahnfleischtasche eine gelatineartige Konsistenz bekommt, gibt über einen Zeitraum von mehreren Tagen einen antibakteriellen Wirkstoff ab, der die Ausheilung der Zahnfleischtasche fördert. Dies ist besonders bei vereinzelten Taschen empfehlenswert.

Bakterientest
Bei Verdacht auf eine schwerwiegendere oder hartnäckige bakterielle Infektion führen wir in Absprache mit dem Patienten einen Bakterientest durch. Dabei wird in einer oder mehreren Zahnfleischtaschen ein Abstrich genommen und dieser im mikrobiologischen Labor analysiert. Ist eine stark erhöhte Keimzahl parodontalschädlicher Bakterien vorhanden, so wird unter Umständen eine begleitende antibiotische Therapie notwendig. mehr (Link zu Bakterientest in „Prophylaxe“)

Chirurgische Parodontaltherapie
Chirurgische Eingriffe setzen wir erst dann ein, wenn andere Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder sehr tiefe Taschen nicht mehr anders zugänglich sind.